Mahler Forum

for Music
and Society

für Musik
und Gesellschaft

Kompositionsauftrag


powered by KELAG

Zum dritten Mal hat das Mahler Forum in Kooperation mit der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien eine Komposition in Auftrag gegeben, die im Rahmen der Veranstaltung am 14. Juni 2024 uraufgeführt wird.

Ausgangspunkt der Komposition Voices of Entangelment des spanischen Komponisten Miguel Segura-Sogorb ist ein Gedicht von Marina Mahler.

Don’t show me
My face is not who I am
Use rather
My voice

It can emerge out of silence
Touchingly
Like a poem written by the closed eyes listening
It can speak like an instrument
Musically
In tune and harmony with that light which glimpses us as we rise from bed at dawn
Drawn back into life from sleep
Which muddies the waters of sanity
And when its calm softly giving song has finished
The voice we do not recognize as we are used to know each other by our faces
slides back into it
Into silence
The birth of all
as into the Earth from
Which we all come they say
Dust to … dust of course

Or do we come from the sky
Where our spirit can wander after death
Freely
Part of the breeze we love to feel on our face invisible to us as we walk and dream
And reach with our whole longing into a future we will not see …
Heartache … will dissolve
absorbed by a voice … speaking just a few words like a balm …
An ultimate embrace

Der Text bezieht sich explizit auf die Vielschichtigkeit von „voices“, Stimmen, die in uns weilen, die uns definieren, die unsere Gedanken in die Welt tragen, die wir aber auch von anderen Konstellationen wahrnehmen.


Voices of Entanglement (2024)
Eine Komposition von Miguel Segura-Sogorb für drei Soprane und Ensemble
nach einem Gedicht von Marina Mahler

Besetzung:
Solistinnen: Rebeka Pregelj (Sopran), Sara Lešnik (Sopran), Gloria Mojica (Mezzosopran)
Ensemble des Alma Mahler Musikvereins unter der Leitung von Alja Klemenc: Alenka Eržen (Flöte/Piccolo/Bassflöte), Viktor Novak (Klarinette/Es-Klarinette/Bassklarinette), Petar Hegeduš (Trompete), Stefan Traninger (Schlagwerk), Anna Sdobnikova (Klavier), Daniel Pérez Trujillo (1. Violine), Natalija Tripković (2. Violine), Laura Pletzer (Viola), Andi Pogačnik (Violoncello), Nikola Meyer (Kontrabass)


Installationen



entanglement with ghosts (or artemis in a haunted forest), 2024
Eine Installation von Claudia Bosse und Günther Auer
Kuratiert von Felicitas Thun-Hohenstein und section.a

Claudia Bosse, eine der wichtigsten Stimmen der freien österreichischen Tanz-, Theater- und Performanceszene, entwickelt mit entanglement with ghosts (or artemis in a haunted forest) eine künstlerische Installation zwischen Gebautem und Gewachsenem, zwischen Gegenwärtigem und Gewesenem rund um das Komponierhäuschen.

„Geister hausen in den Wäldern, wenn es dunkel wird, treten hervor, aus den Rinden und Stämmen, aus den Blättern und aus der Erde und erinnern an die Verstorbenen. In Maiernigg schrieb Mahler die Kindertotenlieder, hier starb drei Jahre später seine Tochter, danach kam er nie mehr zurück. entanglement with ghosts sucht die Nähe zu Gewesenen, zu Nicht-Menschen und Menschen, und beschwört ihre Anwesenheit mit Objekten aus Knochen, Steinen und anderem.“ Claudia Bosse

Auch im Rahmen von entanglement with ghosts (or artemis in a haunted forest) arbeitet Claudia Bosse mit Günther Auer zusammen. Seit über zehn Jahren entwickelt er Sound-Settings in Resonanz zu ihren installativen, begehbaren Raumchoreografien.

Am 15. Juni 2024 sind der Weg vom Parkplatz zum Komponierhäuschen sowie der Ort selbst Austragungsort einer Prozession mit Kindern der Gustav Mahler Musikschule, bei der die Texte der Kindertotenlieder eine Rolle spielen.

entanglement with ghosts (or artemis in a haunted forest) ist Teil der mehrteiligen Performance-Reihe haunted landscape/s, in der sich Claudia Bosse verwundeten Landschaften widmet. haunted landscape/s nimmt im Mai seinen Ausgangspunkt in der Seestadt Aspern in Wien, setzt sich Mitte Juni in Maiernigg fort und findet seinen Abschluss Ende Oktober im Tanzquartier Wien.



Anna Mahler: Eine kurze Begegnung
Ein Blick in die Sammlung des Archivs
Kuratiert von Michele Drascek

Am 15. Juni 2024 jährt sich Anna Mahlers Geburtstag zum 120. Mal und zufällig markiert dieses Jahr den Beginn der Erforschung und Archivierung der fotografischen Aufzeichnungen Anna Mahlers. Die Ausstellung präsentiert eine sehr ansprechende und aussagekräftige Auswahl von Fotografien aus den Unterlagen, welche in Spoleto in Italien, verwahrt werden, wo die Künstlerin 1970 ihr Atelier einrichtete. Die Bilder porträtieren Anna Mahler bei der Arbeit an ihren Skulpturen oder bei deren nachdenklicher Betrachtung. Und sie dienen der ersten öffentlichen Präsentation des noch in Aufbau befindlichen Anna-Mahler-Archivs.

Die Ausstellung kann zwischen Juni und Ende Oktober während der Öffnungszeiten des Gustav Mahler Komponierhäuschens besichtigt werden: Donnerstag bis Sonntag von 10.00 bis 13.00 Uhr.